Das Jahr 2018 hat den Winzern im Bordelais aufgrund der zum Teil außergewöhnlichen Klimabedingungen wenig Zeit zum Verschnaufen gelassen. Zum Glück begünstigte das Wetter von Mitte Juli bis Ende September die Reife der Trauben und sorgte für einen perfekten Gesundheitszustand aller Reben.
DIE ROTWEINE
Alle roten Rebsorten im Bordelais überzeugen qualitativ. Jede Rebsorte konnte in Ruhe und in bestem Reifezustand gelesen werden und entfaltet ihr gesamtes Potenzial. Der Startschuss zur Weinlese fiel am 17. September mit den frühreifsten Merlots. Diese Rebsorte, mit 66 % der Flächen die meistgepflanzte in Bordeaux, präsentiert die Eigenschaften eines großen Jahrgangs mit leuchtender Farbe, reifen Fruchtnoten und schöner Konzentration. Die Cabernets sind mit ihrer schönen Struktur nicht minder überwältigend.
DIE TROCKENEN WEISSWEINE
Die weißen Rebsorten wurden ohne Stress früh ab der letzten Augustwoche gelesen, um ihre Frische und eine perfekte Balance zwischen Zucker und Säure zu wahren. Der Sauvignon mit seinen schönen exotischen Fruchtnoten und die Muscadelle, eine Komplementärrebsorte für trockene Weißweine, sind außerordentlich ausdrucksstark. Der höhere Ansprüche an die Reife stellende Sémillon verleiht den Weinen aromatische Komplexität und viel Geschmack.
DIE SÜSSWEINE
Obwohl sich der Botrytis cinerea aufgrund der sommerlichen Trockenheit erst recht spät entwickelte, beschleunigte sich der Prozess zu guter Letzt und die Lese konnte 15 Tage früher als gewöhnlich beginnen. Mehrere Lesedurchgänge und sorgfältige Sortierungen haben sehr expressive Weine entstehen lassen. Sie präsentieren sich sehr mild und mit schöner Komplexität der Aromen.
DIE ROSÉWEINE
Die Roséweine, die relativ früh um den 20. August herum gelesen wurden, um nach einem sehr heißen Sommer ihre Frische nicht aufs Spiel zu setzen, sind von sehr hoher Qualität: kristallin, fein und mit schöner Aromenintensität.