2. Ausbau: traditionelle Verfahren und modernste Technologie
Der Weinausbau ist unerlässlich, um den Wein zu klären und eine optimale Kombination seiner Bestandteile zu erzielen. Die Farbe stabilisiert sich, der Wein entfaltet sein aromatisches Potenzial und es entsteht ein harmonisches, ausgewogenes Erzeugnis. Der Ausbau kann im Edelstahltank erfolgen, insbesondere bei Weinen, die jung getrunken werden sollen, oder bei komplexeren Weinen, die von der Wirkung des Holzes oder Betons profitieren können, in Eichenfässern.
Die Geheimnisse des Ausbaus
Für Weißweine, insbesondere Weine, die in Barriques reifen, wird in Bordeaux seit einigen Jahren bevorzugt ein Verfahren zum Aufrühren der Hefen eingesetzt. Dabei wird durch häufiges Rühren dafür gesorgt, dass der Wein mit seinen Feinhefen in Kontakt bleibt. Das Aufrühren der Hefen hat den Vorteil, dass der Wein an Fülle gewinnt und die Aromen erhalten bleiben. Heute wird diese Technik manchmal auch bei Rotweinen angewendet. Zudem wurden intensive Anstrengungen unternommen, die Wechselwirkung zwischen Wein und Holz während des Ausbaus – zwischen dem berühmten Bordeaux-Barrique und dem darin enthaltenen Wein – besser zu verstehen.
Der Aromenaustausch während des Ausbaus ist unter anderem auch durch das „Ausflämmen“ bedingt, d. h. die leichte Röstung der Eichendauben, aus denen das Barrique besteht. Durch sorgfältige Auswahl der Barriques für den Ausbau nach dem Grad des Ausbrennens können die Winzer das aromatische Profil ihrer Weine beeinflussen und dabei Vanille- und Nussnoten, ja sogar Röstaromen bei trockenen Weißweinen hervorheben.