Was ist eigentlich das Terroir eines Weines und was macht Bordeaux besonders?
Weinwissen
Juni 28, 2017

Was ist eigentlich das Terroir eines Weines und was macht Bordeaux besonders?

Das Terroir einer Weinbergs-LageDas Klima, bemessen nach Temperatur und Niederschlag, die Menge der Sonneneinstrahlung, die Bodenbeschaffenheit bestehend aus Höhenlage, Hangneigung und Hangausrichtung, die grundlegenden physikalischen und chemischen Charakteristiken des Bodens (z.B. der Gehalt an mineralischen Nährstoffen), die Wasserversorgung des Bodens. Das Zusammenspiel aus all diesen Faktoren verleiht jeder Lage ihr individuelles und ganz eigenes Terroir, ihre ganz eigene Charakteristik also.

Ein weltweit einmaliges Mosaik an Bodenbeschaffenheiten

Bordeaux ist insofern besonders, als dass auf vollkommen unterschiedlichen Böden die verschiedensten Weine gedeihen. Durch das Bordelais zieht sich ein weltweit einmaliges Mosaik an Bodenbeschaffenheiten. Da jede Rebsorte ihren spezifischen Untergrund und die entsprechenden klimatischen Bedingungen benötigt, um sich in ihrer besten Qualität entfalten zu können entspricht ein roter Bordeaux des linken Ufers geschmacklich in keiner Weise einem roten Bordeaux vom rechten Ufer der Gironde. Dasselbe gilt natürlich auch für Weiß-, Rosé und Süßweine.

Linkes Ufer = Kiesel

Am so genannten linken Ufer (z.B. Médoc, Graves, Pessac-Léognan, Sauternes) trifft man auf Kieselböden, die aus Kiesel, Kies und Sand zusammengesetzt sind. Dieser Boden eignet sich hervorragend für Cabernet Sauvignon, denn er speichert in hohem Grade Wärme und beeinflusst dadurch positiv den Reifevorgang der Trauben.

Rechtes Ufer = Ton, Kalk, Sand

Am rechten Ufer (z.B. Blaye Côtes de Bordeaux, Côtes de Bourg, Saint-Emilion) finden sich unterschiedlich aufgebaute Böden: Ton, Kalk, Sand und eine geringe Menge Kies. Diese Böden haben die Fähigkeit, Regenwasser zu speichern. Aufgrund der feinen Bodenstruktur sickert überschüssiges Wasser einfach in die Tiefe ab und bewahrt auf natürliche Weise die Rebwurzeln vor Ersticken. Diese Eigenschaften kommen dem Reifevorgang des Merlots optimal entgegen.

Zwischen der Garonne und Dordogne (also hauptsächlich im Entre-Deux-Mers) sind die Böden meist kalkhaltige Tonböden. Wie einige Böden am rechten Ufer haben sie die besondere Eigenschaft kühl und feucht zu sein.

Gemäßigtes Meeresklima

Bordeaux liegt im Randbereich des atlantischen Ozeans auf halbem Weg zwischen Nordpol und Äquator und profitiert von einem gemäßigten Meeresklima. Dafür ist auch der warme Golfstrom verantwortlich, der aus der Karibik an der Küste vorbeifließt und dabei das Klima der Region erwärmt und reguliert. So herrscht in Bordeaux stets ein angenehmes Klima mit sonnigen Sommern, schönen Herbsttagen, frostarmen Wintern sowie relativ niederschlagsreichen Frühlingen.

Terroir + Rebsorten + Know-how des Winzers = das Geheimnis ausgewogener Bordeaux-Weine. Die Summe dieser Faktoren macht den Zauber der Bordelaiser Weinregion aus.

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