Sommerweine richtig kühlen und servieren
Die Serviertemperatur prägt die Flüchtigkeit eines Weins, die wiederum hohen Einfluss darauf hat, wie sich die aromatischen Bestandteile des Weines ausdrücken: Ist Wein zu kalt, entfalten sich die Aromen kaum – das kann man leicht selbst ausprobieren, wenn man an einem zu stark gekühlten Wein riecht. Riecht nach nichts, oder? Weißwein daher immer gerne schon ein wenig vor dem Genuss aus dem Kühlschrank nehmen, damit er die optimale Trinktemperatur erreicht.Wird der Wein wirklich viel zu warm (zum Beispiel wenn er in der Sonne oder neben der Heizung steht), drohen Oxydation und Zerstörung oder Bindung sehr flüchtiger Aromastoffe.
Ein Wein, der zu warm serviert wird, entfaltet nicht sein volles Aromenspiel – gerade Weißweine wirken durch die niedrigere Temperatur frisch und spritzig, wenn sie zu warm sind, können sie eher sauer wirken.Wichtig ist: Wein sollte die Serviertemperatur immer langsam annehmen, Temperaturschocks sollten vermieden werden. Wenn er im Glas ist, wärmt er sich schnell auf, in der Regel um 2-3° C in 5-10 Minuten.
Und was ist denn nun die ideale Trinktemperatur?
Junge, lebendige und fruchtige Weißweine, Schaumweine und Roséweine entfalten sich am besten zwischen 7 und 11° C, strukturierte und elegante Weißweine oder Süßweine dürfen etwas wärmer serviert werden, zwischen 9 und 12° C. Aber, wie bei fast allen Weinthemen gilt: Die perfekte Lösung hängt von Anlass und Begleitung ab. Bei purem Genuss mag man es vielleicht mal etwas kühler, zu einem würzigen Fischgericht schmeckt man die Komplexität eines Entre-Deux-Mers aber eventuell bei höheren Temperaturen besser heraus.
Wie auf die ideale Trinktemperatur kühlen?
Es ist nicht optimal, aber sollte der Wein viel zu warm sein, ist das Runterkühlen im Eisfach bei jungen Weißweinen ausnahmsweise erlaubt. Hier allerdings unbedingt darauf achten, den Wein nach 20 Minuten wieder heraus zu nehmen! Besser ist die langsame Kühlung im Kühlschrank.Wer seinen Wein spontan trinken möchte, kann auf eine im Tiefkühlfach heruntergekühlte Kühlmanschette zurückgreifen. Diese einfach eng um die Flasche legen – et voilà, nach 15-20 Minuten hat der Weißwein seine ideale Trinktemperatur erreicht.Um den Wein auf dem Tisch kühl zu halten, eignet sich ein mit Eis gefüllter Wein- bzw. Sektkühler. Praktisch sind aber auch Weinkühler, die den Wein ohne Eis und Wasser als Doppelwandgefäß temporär gekühlt halten. Bei Terrakotta-Kühlern unbedingt darauf achten, dass diese im unteren Drittel mit Wasser gefüllt sind. Nur so entfaltet sich die kühlende Wirkung.