Prickelnder Genuss mit einem Crémant de Bordeaux
News
Dezember 21, 2016

Prickelnder Genuss mit einem Crémant de Bordeaux

Es gibt so viel zu entdecken! So lautet der Werbeslogan von Bordeaux. Und für die allermeisten wird Crémant de Bordeaux eine absolute Neuentdeckung sein. Ein genüsslicher Grund mehr, mit Bordeaux anzustossen!

Die über 110.000 Hektar ausgedehnte Appellation Bordeaux, bietet ein weites Spektrum an unterschiedlichen Weinstilen. Nachvollziehbar, dass auch Schaumwein darin Platz findet. Vor allem bietet das Klima auf dem 45. Breitengrad ideale Voraussetzungen, so dass die roten Trauben eine schöne Reife finden und die weißen Trauben ihre charakteristische Frische behalten.

Um diese und die Leichtigkeit im Grundwein zu wahren, werden die Trauben speziell früh gelesen. Die entscheidende Aromen-Entwicklung findet erst bei der zweiten Gärung in der Flasche statt. Die Winzer können jedoch nicht nach freier Willkür walten: Sondern das Vorhaben einen Crémant zu produzieren muss vorher angemeldet und die vorzeitige Erntebewilligung eingeholt werden.

Welche Rebsorten werden verwendet?

Es dürfen sämtliche, historische Sorten der Region gebraucht werden. Also bitte hier das Lehrbuch zur Seite legen, welches lediglich über drei weiße und drei rote Rebsorten berichtet. Hauptsächlich Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle werden zwar verwendet, doch dürfen auch 30% Ugni Blanc, Colombard, Merlot Blanc und Ondenc der Cuvée beigefügt werden. Sie erinnern zum Teil an den nördlichen Nachbarn, die Charente, wo Cognac produziert wird!Für den raren Rosé werden ausschließlich rote Sorten verwendet, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Doch auch hier finden Nebensorten wie Carmenère, Malbec und Petit Verdot Verwendung, sehr interessant.

Wie wird er hergestellt?

Für einen Crémant ist es obligatorisch, die zweite Gärung in der Flasche zu durchlaufen, also das gleiche, traditionelle Verfahren, wie es in der Champagne angewendet wird. Die Mindestreifezeit auf der Hefe beträgt mindestens 12 Monate. Dies braucht es für die feine Aromen-Entwicklung und die Einbindung der Kohlensäure. Dennoch ist die Reifezeit nicht zu ausgedehnt und das resultierende  Geschmacksbild eher fruchtgeprägt. Crémant de Bordeaux kommt hauptsächlich als trockener Schaumwein ‚brut‘ auf den Markt.

Wie ist er zu genießen?

Crémant de Bordeaux zeichnet sich aus durch seine Leichtigkeit und Frische. Wegen den ‚nichtburgundischen‘ Rebsorten hat er ein wunderbar eigenständiges, aber nicht artfremdes Geschmacksprofil. Weil es sich grundsätzlich um leichtere Schaumweine handelt, sollte dieser Crémant bestens innerhalb 2 – 3 Jahre getrunken werden, schön gekühlt bei 6 – 8°C. Und selbstverständlich eignet sich Crémant de Bordeaux hervorragend zum Anstoßen und Feiern!Doch auch zu raffiniert gewürzten Vorspeisen und Fischgerichten ist er ein besonderer Begleiter: Kräuter, Fenchel, Ingwer und Kardamom fallen mir spontan dazu ein.

Auf den Geschmack gekommen…

Zwar ist Crémant de Bordeaux noch ein absoluter Geheimtipp, aber die Fangemeinde vergrössert sich von Jahr zu Jahr. Etwa 300 Hektar werden in Bordeaux derzeit für die Schaumweinproduktion verwendet. Die geschützte Herkunftsbezeichnung Crémant de Bordeaux ist auch noch recht jung. Erst 1990 wurden die Produktions- und Qualitätskriterien in einer eigenen AOC zusammengefasst und definiert. Doch seither wird jährlich mehr nachgefragt, hergestellt, konsumiert und gefeiert!  

Weiter entdecken!

Die Region ist dabei, sich von Klischees frei zu machen und räumt dabei Platz für Neues ein. Platz für engagierte Weingüter mit jungen Talenten und neuen Ideen. So lassen sich neue Namen, Châteaux und charakterstarke Weine entdecken und dies oft zu erstaunlich fairen Preisen.

Meine Empfehlung für ein prickelndes Fest

Crémant de BordeauxPhilippe Raguenot Rebsorte: Sémillon Fruchtbetontes Bouquet, an Aprikose und  Pfirsich erinnernd. Flankiert von Grapefruit  und weißen Blüten. Etwas Brioche. Cremiger Geschmack mit zarter Perlage. 

Von Lidwina Weh:

Lidwina Weh leitet heute eine Weinschule in der Schweiz und gibt als Tutorin der École du Vin de Bordeaux Kurse, Seminare und begleitet kulinarische Anlässe. Der Wein zog sich wie ein „roter Faden“ durch ihr Leben: In privat geführten Restaurants bis hin zur Luxushotellerie und Bars hat sie als Sommelière und Weinakademikerin Weine empfohlen und kombiniert, verkostet, eingekauft und entschieden, was auf die Getränkekarte kommt. Ihre Liebe zu Bordeaux-Wein entdeckte sie zum einen bei einer Raritätenprobe als Jung-Sommelière und bei ihrem Einblick in die Weinlese auf dem Château Mouton Rothschild. 

DISCOVER MORE

So sucht man den passenden Wein für jedes Familienmitglied aus

5 Berliner Restaurants, die wir lieben

Überraschend rosa – Eine Hommage an die Rosé-Weine aus dem Bordelais